Rundum und mittendrin in der DLMM

Die Deutschen Liga Mannschafts-Meisterschaften, kurz als DLMM in aller Darts-Munde populär, sind in diesem Jahr zum 32. Mal aufgelegt worden. Vom 30. Juni bis 2. Juli wurde der Autohof Strohofer in Geiselwind einmal mehr zum Mekka des Dartsports. Was folgt, ist eine punkzgenaue Analyse der DLMM 2023 - und eingeordnet in die nunmehr 34-jährige Geschichte dieses sportlichen Ur-Highlights des deutschen E-Dartsports.


Die Deutschen Liga Mannschafts-Meisterschaften, kurz als DLMM in aller Darts-Munde populär, sind in diesem Jahr zum 32. Mal aufgelegt worden. Vom 30. Juni bis 2. Juli wurde der Autohof Strohofer in Geiselwind einmal mehr zum Mekka des Dartsports.

Das ist gut eine Woche her, genau der richtige Abstand um einen Rundumblick auf dieses Highlight zu werfen, analytisch, und die Fakten emotionsfrei zu präsentieren. Der zweite Grund diese Nachbetrachtungen erst jetzt zu veröffentlichen, da für die Aufbereitung keine Heinzelmännchen Hand anlegen wollten. Bevor wir tiefer in media res eintauchen, ein kurzer Epilog, der einige Fakten zum besseren Verständnis der DLMM zusammenträgt. Die DLMM ist definitiv der erste Event-Meilenstein, den das Gespann VFS (Verein zur Förderung des Sportautomaten-Sports) und DSAB gemeinsam in die Darts-Szene verortet hat.

Wichtigster Baustein ist stets gewesen, und das gilt bis heute, dass die DLMM direkt aus der tatsächlichen DSAB Liga-Landschaft entspringt. Das bedeutet, dass man sich nicht unbedingt an herkömmlichen Verbands- und Sport-Strukturen orientiert, sondern einen weitaus größeren Sport-Liberalismus zulässt. Ein Beispiel: Der DSAB ist nie in Landesverbände als Unterbau gegliedert worden.

Gründe hierfür gibt es genug, insbesondere ist einer herauszuheben, den man gut mit Progressivität umschreiben kann. Ohne dieses Element hätte sich der DSAB niemals so entwickeln können, wie er es effektiv getan hat. Neben der NDA (National Darts Association), dem US-amerikanischen Gegenstück zum VFS/DSAB, bildet der DSAB den größten Darts-Verbände der Welt. Und dabei reden wir nicht von E-Darts, sondern von Darts schlechthin.  

Start der DLMM war das Jahr 1990, gegliedert in drei Leistungsklassen, die sich im Laufe der Zeit wie folgt ausdifferenziert worden sind:

ab 1990: C, B, A
ab 1993: C, B, A, BZ
ab 1995: C, B, A, BZ, Damen
ab 2006: C, B, A, BZ, Damen, BZO/Bl.

Ehrentafel aller DLMM-Sieger:innen 1990 - 2023

Wie viele Verbände organisieren überhaupt Deutsche Meisterschaften, die in Leistungsklassen unterteilt sind? Gute Frage!


319 Teams in 34 Jahren

Bisher haben es 286 Herren- sowie 33 Damen-Mannschaften aus DLMM-Podium geschafft. Summa summarum 319 Teams. 134 Mannschaften sind protokolliert worden, die sich Gewinner
herauskristallisiert haben, darunter 15 verschiedene weibliche Crews.

Ewige Bestenliste aller DLMM-Sieger

Ewige Bestenliste aller DLMM-Siegerinnen



228 One-Hits

Bei den Herren entdeckt man, wenn man die DLMM-Annalen durchstöbert, 207 „One Hit-Wonders“, bei den Damen nochmals 21, in Summe also 228. Das heißt, 77,47 Prozent aller Podiums-Crews haben einmal, im Gegensatz dazu 22,53 Prozent mindestens zweimal auf dem Podium gestanden.

Das erfolgreichste Damen-Team heißt Bull Eye Fighters Drensteinfurt (6/3/1 = 10), das der Herren indes Dart Haie das Original Nidderau, die 18mal aufs Siegertreppchen sprangen (11/3/4).  

Ewige Bestenliste der DLMM-Teams Herren

Ewige Bestenliste der DLMM-Teams Damen



Alle Podiums-Teams 2023

Die podiumsplatzierten Teams 2023, denen wir allen nochmals herzlich gratulieren, folgen mit ihren Aufstellungen:

BZO/BL:
1. Dart Haie Das Original Nidderau

Mario Curschmann
Nico Kurz
Daniel Letic
Mario Masurka
Marco Obst
Andreas Waldenmaier

2. Nordmänner Hamburg
Robert Allenstein
Orhan Berrak
Martin Eggers
Mike Holz
Lars Oppermann
Frank Schmedemann

3. Datterode Allstars Ringgau-Datterode
René Groteloh
Patrick Klingelhöfer
Elias Kubitza
Marco Stiebig
Pascal Wobig
Keith Zahner

BZ:
1. DC Snakes Saterland

Dennis Huss
Benjamin Freitag
Michael Rührnemund-Eckert
Andreas Schüring
Stefan Stoyke
Christian Wenke

2. Lounge DARTisten
Steve Bierbaum
Fason Riedtke
Dustin Lange
Olic Luckow
Tobias Pieske
Danny Weber

3. Totalschaden Lilienthal
Christian Bober
Lars Erkelenz
Alexander Pütz
Christian Tümler
René Windeler
Sascha Wendland

A:
1. The Wanderers Großenaspe

Jörg Fritzsche
Thomas Lundelius
Michael Musfeldt
Dennis Schröder
Marco Todt
Wolfgang Westphal

2. Team Energeticum
Markus Buffler
Klaus Fabian
Alexander Geis
Martin Kramer
André Jacobsen
Jürgen Schmid

3. Fischköppe
Matthias Görs
Sven Hülskopf
Nico Jürgens
Halil Kilic
Robert Kollmorgen
Johann Roloff

B:
1. Dream Team Revolution Augsburg

Christian Börlein
Christopher Lindl
Bastian Rauh
Stefan Schiegg
Aleksandar Spoljarevic
Roland Steiger

2. Effes-Darter Ginsheim
Ersan Alan
Martin Fest
Steven Gieck
Sevki Sener
Mario Vulcano
Fabian Weyrich

3. Bulldogs Lübeck
Julian Bengtson
Tobias Braun
Georg Bösenberg
Pascale Heine
Danny Saro
Daniel Ullmann

C:
1. Dirty Rats Augsburg

Dominik Buchmann
Dominik Merz
Christoph Reiser
Christian Schweigert-Rid
Joachim Steppich
André Weber

2. Black Mamba Münster
Wolfgang Beck
Bruno Kolb
Andeas Mertl
Peter Mertl
Ernest Petri
Mario Schuster

3. Chaoten Team Dinkelscherben
Aykut Ayri
Volkan Esin
Patryk Józefowicz
Oliver Meyer
Christian Teubner
Roland Vogg

Damen:
1. Ladies München

Romina Crachi
Angelika Galatovic
Stefanie Jung
Silvia Lindner-Öztürk
Karolina Mauerer
Bianca Michalczyk

2. Bienen Berlin
Katharina Brandt
Tamara Granat
Karen Heine
Stefanie Rennoch
Katrin Teschner
Anne Willkomm

3. EVO In Team Neckarslum
Nina Ahlers
Jennifer König
Sandra Spranger
Kim Sternkiker
Sabine Waldenmaier

C Second Chance:
1. Energeticum Eppishausen

Leo Hörmann
Michael Losert
Herbert Maidel
Daniel Müller
Wolfgang Wöss

2. Loco Darters Augsburg
Sepp Hermann
Patrick Neumann
Jürgen Presele
Werner Randl
Ciprian Telesu
Robert Walcha

3. The Black Forests Aalen
Julian Böhm
Markus Mayer
Marc Schmidt
Jens Steinbrück
Natalie Schmidt
Marc Unger

25 siegreiche Newcomer

Als Newcomer ganz oben auf dem Siegertreppchen beglückwünschen wir ganz besonders: Dennis Huss (Snakes), Benjamin Freitag (Snakes), Michael Rührnemund-Eckert (Snakes) und Andreas Schüring (Snakes) ferner Jörg Fritsche (Wanderers), Thomas Lundelius (Wanderers), Michael Musfeldt (Wanderers), Dennis Schröder (Wanderers), Marco Todt (Wanderers) und Wolfgang Westphal (Wanderers) sowie Christopher Lindl (Dream Team Revolution), Bastian Rauh (Dream Team Revolution) und Stefan Schiegg (Dream Team Revolution) außerdem Dominik Buchmann (Dirty Rats), Dominik Merz (Dirty Rats), Christopher Reiser (Dirty Rats), André Werner (Dirty Rats), Christian Schweigert-Rid (Dirty Rats) und Joachim Steppich (Dirty Rats) und last but not least die Damen Romina Crachi, Angelika Galatovic, Stefanie Jung, Silvia Lindner-Öztürk, Karolina Mauerer und Bianca Michalczyk. Neue Teams auf dem Podium

Neue Teams auf dem Podium

Diese acht Teams fanden sich zum ersten Mal bei den Siegerehrungen ein, als Meister Snakes Saterland (BZ) und Dirty Rats (C), als Vizemeister Black Mamba (C) und als Dritte EVO In Team (D), Dartterode Allstars (BZO/Bl), Bulldogs Lübeck (B), Chaoten Team (C) und Fischköppe (A).

Diametral dazu stehen die folgenden sieben Teams, die förmlich eine „Ahnensammlung“ an Podiumsplatzierungen aufweisen können:  
 

Die Podium-Teams 2023 mit den meisten Podiumsplätzen überhaupt

R

Team

Klasse

A-P

1.

Dart Haie D. O.

BZO/Bl

18

2.

Nordmänner

BZO/Bl

7

1.

Dream Team Revolution

B

6

2.

Bienen Berlin

D

6

1.

Ladies München

D

5

2.

Effes Darter

D

5

2.

Team Energeticum

A

4

R = Rang aktuell 2023, A-P = Anzahl der Podiums total


Anzahl der Teams

Im Blickpunkt stehen bei der nachfolgenden Tabelle die Veränderungen der Teilnehmerzahlen zum jeweiligen Vorjahr sowohl absolut als auch prozentual. Beginnend mit der letzten abgeschlossenen Dekade, die in der COVID-19-Pandemie mündete, und der aktuell angebrochenen, die aufgrund von COVID-19 im ersten Jahr ebenfalls ohne DLMM verlief.

Der Aufwärtstrend der Jahre von 2013 – 2019 (von 397 auf 477 Teams (+ 80 = 20,15 %) konnte nach den beiden COVID-19-Jahren ohne DLMM nicht fortgesetzt werden Es stellte sich vielmehr ein herber Verlust von 38,99 Prozent ein.

Dafür zeigt der Vergleich der letzten beiden DLMM mit einem Zugewinn von 33,33 Prozent wieder in die richtige Richtung, kann aber noch längst nicht das Ende der Fahnenstange signalisieren.
 

Entwicklung der Teilnehmerzahl der DLMM 2010 bis 2023

Jahr

Anzahl
Teams 

+

-

Anzahl
Teams 

Prozent
%

2023

388

-

97

33,33

2022

291

-

186

38,99

2021

 

 

 

 

2020

 

 

 

 

2019

477

+

11

2,36

2018

466

+

4

0,85

2017

462

+

1

0,22

2016

461

+

23

4,98

2015

438

-

69

13,39

2014

507

+

110

27,71

2013

397

-

55

12,17

2012

452

-

45

9,95

2011

497

-

57

11,91

           



Entwicklung von 2022 auf 2023

Der Vergleich der beiden letzten DLMM in Bezug auf Veränderungen der Teilnahmen offenbart eine Zunahme von Teams in allen sechs Leistungsklassen – über die Spannweite von einer Mannschaft bis 29 Teams, prozentual von 1,04 bis 85,29.

Absolut ergibt sich ein Plus von 97 Teams und ein gesamtprozentualer Wert von 33,33.
 

Vergleich der Teilnehmerzahlen der DLMM von 2022 und 2023

Liga-
Klasse

2023

2023

Anzahl
Teams

Prozent 

BZO/Bl.

44

38

+6

15,79

BZ

63

34

+29

85,29

A

76

45

+31

68.89

B

97

96

+1

1,04

C

87

62

+25

40,32

D

18

16

+2

12,50

Gesamt

386

291

+95

32,65


Die erfolgreichsten Ligen

Die drei erfolgreichsten Ligen 2023 hinsichtlich der Anzahl der Podiumsplatzierungen heißen Augsburg, Nord-Ostsee und Berlin. Insgesamt teilten sich elf Ligen die insgesamt 18 Podiumsplätze.

Interessant, dass die beiden Ligen Augsburg und Nord-Ostsee die Ränge eins und zwei bekleiden, weil sich die Ausburg-Liga einerseits direkt am Point of Action der DLMM befindet, 211 Kilometer von Geiselwind entfernt, während andererseits die Nord-Ostsee-Liga am weitesten entfernt von allem DSAB-Ligen zu diesem magischen Darts-Point liegt. Die Fahrstrecke beträgt stattliche 629 km. Berlin mit zwei Podiumsplätzen rangiert an dritter Stelle und liegt sozusagen dazwischen, und zwar ziemlich genau, anders ausgedrückt 456 km bis zum Autohof Strohofer.

Daraus darf man folgern, dass die Entfernung zum Zielort nicht den absolute Gradmesser für einen sportlichen Spitzenplatz darstellt.     
 

Die erfolgreichsten
DSAB-Ligen 2023

Liga

Anzahl der Podiums

Augsburg 

4

Nord-Ostsee

3

Berlin

2


Quo vadis

Die 76 Endrunden-Teams (aufgeschlüsselt: Damen 4 –  C, B, A und BZ jeweils 16 – BZO/Bl  8) kamen aus 12 der 16 deutschen Bundesländer. Nicht vertreten waren das Saarland, als einziges altes Bundesland, sowie Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern als neue Bundesländer.

Ein signifikanter „Heimvorteil“ für Bayern ist unverkennbar, in der Breite der Endrunde drückt sich die Entfernung zum Spielort im Gegensatz zum vorherigen Punkt „Podiumsplätze“ als entscheidender Faktor bei der Verteilung der Finalrundenplätze aus.    

Nichtsdestotrotz liegt Schleswig-Holstein abermals an Position zwei. Auf der anderen Seite hat sich der entsprechende Quotient von 1,33 auf 2,36 erheblich in Richtung Bayern verschoben. Addiert man die Werte der beiden südlichsten Bundesländer, Bayern und Baden-Württemberg, dann erhält man als Summe 43,42. Ein weiteres Indiz, dass die zu fahrenden Kilometer bei einer größeren Breite der Spielerschaft eine immer größere Rolle spielt.

In der Endrunde C-Liga Teams sind 9 der 16 beteiligten Teams, also 56,25 Prozent, aus Bayern gekommen.   
Übrigens sind alle drei Stadtbundesländer – Hamburg, Bremen und Berlin – vertreten.
Das einzige Bundesland, das Finalrundenteilnahmen in allen sechs DLMM-Klassen aufweisen kann, ist Hessen, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg, beide je fünf, und wiederum dieses Schleswig-Holstein mit vier.

Anzahl der Finalrundenteilnahmen pro Bundesland

         Bundesland

BZO/
Bl 

BZ

 A 

B     

 C 

D

G

%

Bayern

2

 

7

7

9

1

26

34,21

Schleswig-Holstein

 

 

4

5

2

 

11

14.47

Hessen

2

3

1

2

1

1

10

13,16

Baden-Württemberg 

3

 

 

2

1

1

7

9.21

Rheinland-Pfalz

 

5

1

 

 

 

6

7,89

Berlin

 

2

 

 

 

1

3

3,95

Niedersachsen

 

2

 

 

1

 

3

3,95

NRW

 

2

 

 

1

 

3

3,95

Bremen

 

1

1

 

1

 

3

3,95

Sachsen

 

1

1

 

 

 

2

2,63

Hamburg

1

 

 

 

 

 

1

1,32

Sachsen-Anhalt

 

 

1

 

 

 

1

1,32

Gesamtzahl

8

16

16

16

16

4

76

100.01


G = Gesamt
 

                                  
Die Bundesliga in der DLMM 2023

In der höchsten DLMM-Klasse, BZO/Bl, spielten 17 der insgesamt 40 Bundesligisten mit. Mit dem prozentualen Anteil von 42,5 ist die höchste deutsche Liga-Klasse diejenige, die relativ am stärksten bei der DLMM vertreten war.

Zu 100 Prozent war die Bundesliga-Division Südwest, gefolgt von Bayern mit 50 Prozent, aktiv beteiligt. In beiden Fällen heißt der Liga-Sekretär Dieter Heuer!
 

Ergebnisse in den Finalrunden

In den sechs Finalrunden summierten sich die Spielergebnisse auf 143. Das häufigste Resultat lautete 4:2, was 30,77 Prozent ausmacht. In 44 Partien stand es am Schluss so. In 25,17 Prozent der Fälle endeten die Begegnung mit dem knappsten Endstand von 4:3, explizit 36 Mal. 33 Paarungen gingen 4:1 aus, folglich 23,08 Prozent. 30 Mal wurde ein 4:0 dokumentiert, das entspricht 20,98 Prozent.   
 

Die Häufigkeit der möglichen Ergebnisse in den Finalrunden

L-K

4:0

4:1

4:2

4:3  

BZO/Bl

1

2

8

3

BZ

5

12

9

4

A

7

6

10

8

B

9

4

7

10

C

6

6

9

10

D

2

3

1

1

Gesamt

30

33

44

36

in Prozent     

20,98

23,08

30,77

25,17


L-K = Ligaklasse

 

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